Brustaufbau
BKK Mobil Oil
z. Hd. Herr
Ostermann
Hühnerposten
2
20097 Hamburg
Antrag auf Geschlechtsangleichende Maßnahme (Mammaaugmentation -
Brustaufbau)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit beantrage ich die Übernahme der Kosten für meine geplante
Operation zur Mammaaugmentation - Brustaufbau.
Seit Juli 2015 befinde ich mich bei Heike Friedek wegen der Diagnose
F64.0 (Transsexualität) in psychologischer Behandlung.
Aktuelle Maßnahmen in Behandlung:
-
Psychologische Begleitung seit 07/2015 durch Dipl.
Psych. Heike Friedek (Montabaur)
-
Hormontherapie seit Juni 2016 begleitet von
Endokrinologe Prof. Dr. Schmitz (Bonn)
Seit Beginn der HRT im Juni 2016 hat sich in den letzten Monaten nach
anfänglichen Erfolgen so gut wie nichts mehr getan und das Wachstum meiner
Brust ist bei einer
Cup-Größe von optimistischen AA stehen geblieben. Optimistisch sage ich
deshalb, weil vielleicht das Verhältnis von Unterbrust- und Brustumfang diesen
Schluss nahe legt, aber das Volumen der Brüste bewegt sich auf der Ebene einer
Körbchen-Größe von 0. Es ist auch nicht zu erwarten, das sich in meinem Alter
noch an dem Brustwachstum etwas ändert. Diesen Fakt hat auch Herr Prof.Dr.Udo
Schmitz Bonn in seiner Stellungnahme anerkannt.
.
Die Einnahme von Hormonen seit Juni 2016 hat nur zu einer unzureichenden
Brustbildung (Brustwachstum) geführt.
Meine Brüste sind nach wie vor extrem klein so das ich Silikoneinlagen
tragen muss. Ein Auftreten ohne Silikoneinlagen macht mich im Erscheinungsbild
lächerlich als Frau.
Auch ist eine sportliche Betätigung nicht möglich, sowie Schwimmbad und
Saunabesuche.
Das Unwohlsein überwiegt sehr stark, mir wäre es wichtig „richtige“
echte Brüste zu haben, damit ich mich auch als Frau fühlen kann.
Mit meinem jetzigen Erscheinungsbild (Brüste) habe ich großen
Leidensdruck.
Sollten ihrerseits noch weitere Auskünfte oder Dokumente benötigt
werden, bin ich gern und jederzeit bereit, diese im Rahmen meiner Möglichkeiten
zu erteilen bzw. nachzureichen. Auch einer persönlichen Vorstellung beim MDK
stehe ich jederzeit offen gegenüber, wenn es die Entscheidungen des MDK
begünstigen bzw. beschleunigen könnte.
Ich möchte mich bereits im Voraus
für Ihr Verständnis und Ihre Bemühungen bedanken.
Im Anhang finden Sie einen
verschlossenen Umschlag. Dieser enthält folgende Unterlagen:
1. Befundbericht
Dr. Heinrich (Lahnstein)
2. FÄ
Stellungnahme von Psychotherapeut Dr. med. Gschwind (Frankfurt)
3. Psychotherapeutischer
Bericht von Dipl. Psychologin Heike Friedek (Montabaur)
4. Fachärztliche
Stellungnahme von Prof.Dr.Schmitz (Bonn)
Mit freundlichen Grüßen
Ulricke Supp
Indikation 1
Indikation 1
Dipl. Psych. Heike Friedek
Psychologische Psychotherapeutin
Dipl.-Psych. H. Friedek Bahnhofstr. 41
e 56410 Montabaur
MDK
Psychotherapeutische Indikation zur
Brustvergrößerung (Mamaaugmentationsplastik)
Für Frau Ulricke Supp, geb. 04.01.1961 Behandlung
bei Transsexualität von Mann zu Frau
Montabaur, 01.09.2018
Sehr geehrte Damen und Herren, Frau Supp
ist seit 02.09.2015 bei mir in psychotherapeutischer Behandlung.
Ich setze folgende Befunde von mir an den
MDK als bekannt voraus:
Indikation zur Epilation/ Indikation zur Geschlechtsangleichenden Operation Neo - Vagina und Neo — Klitoris vom
16.12.2017
Verlaufsbericht zur psychotherapeutischen
Begleitung, Ausführungen bezüglich Alltagstest vom 17.02.2018
Frau Supp ist seit Juni 2016 in
Hormontherapie. Dadurch ist kaum ein Brustwachstum entstanden und in ihrem
Alter auch nicht mehr zu erwarten. Die Brust erscheint nach wie vor männlich
und zudem unästhetisch.
Frau Supp leidet unter diesem Umstand.
Sie ist deshalb deprimiert, gehemmt im Alltag. Gerade in den warmen
Jahreszeiten fühlt sie sich vom Leben ausgeschlossen. An sommerlicher Kleidung
findet sie keine Freude, empfindet hier Scham und Unwohlsein. Öffentliche
Plätze wie Schwimmbad meidet sie. Zieht sich zurück.
Im Juni diesen Jahres ist die Geschlechtsangleichend
Operation bewilligt worden. Grund zur Freude bei Frau Supp. Ein Termin für die
Operation ist noch nicht absehbar. Grund für depressive Verstimmung bei Frau
Supp. Sie ging noch einmal in eine psychische Krise mit kurzem stationären Aufenthalt.
Wir haben die Situation nachsorglich besprochen.
Dipl. Psych. Heike Friedek e Bahnhohstr.
41 e 56410 Montabaur Tel. 02602 916 0 521 e info@heike-friedek.de «
www.heike-friedek.de
Indikation 2
Psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalyse
Adalbertstraße I2A | 60486 Frankfurt
am Main : Telefax: 069-707 20 143 Drrmed. Herbert: Gschwind
Arztsache zur Vorlage der
Krankenkasse/beim MDK
Telefon
069-707 20 173 - 29.07.2018
Supp Ulricke, *04.01.1961, Röderweg 10,
56132 Dausenau
Fachärztliche Stellungnahme
zur Indikation der Brustvergrößerung (
Mamaaugmentationsplastik) bei einer transsexuellen Entwicklung von Mann zu
Frau.
Am 19. 11. 2017 habe ich aus
fachärztlicher Sicht die Indikation für die Epilationsbehandlung der
Gesichtsbehaarung und der geschlechtsangleichenden Operation begründet und der
MDK hat der Krankenkasse die Kostenübernahme für die beiden Behandlungen
empfohlen. Inzwischen steht Frau Supp auf der Warteliste bei Herrn Dr. Hess in
Essen und voraussichtlich noch in diesem Jahr kann die Operation erfolgen.
Weniger erfolgreich ist der Stand der
Epilationsbehandlung. Obwohl von größter Dringlichkeit, gibt es bisher keine
Vereinbarung mit der Krankenkasse über die Durchführung der Nadelepilation
durch eine in der Methode erfahrene Kosmetikerin. Der Verweis auf den
niedergelassenen Hautarzt und die Abrechnungsmöglichkeit nach dem EBM führt in
die Irre, denn die Leistung ist in diesem Rahmen einfach nicht zu erbringen und
wird auch nirgends erbracht. Die medizinisch notwendige Behandlung muss also
durch eine Kosmetikerin erfolgen und dies wird von den Krankenversicherungen in
aller Regel so gehanhabt. Hier muss also schnell eine Lösung gefunden werden,
um den Leidensdruck nicht über die Maßen zu steigern.
In einem Gespräch mit Frau Supp am 23.
Juli 2018 hat sich noch ein weiteres Problem dargestellt. Trotz der nun mehr
als zwei Jahre andauernden Behandlung
mit gegengeschlechtlichen Hormonen ist es
nur zu einem geringen Brustwachstum gekommen und seit Monaten beobachtet sie
einen völligen Stillstand. Auch die Endokrinolgen können ihr keine Hoffnung auf
ein noch zu erwartendes Wachstum in der Zukunft machen. Darüber ist Frau Supp
wieder in einen depressiven Zustand gekommen durch die Zweifel, ob sie ihrem
Bild von sich als Frau in der Öffentlichkeit auch nur hinreichend gerecht
werden kann.
Nach dem Urteil des Bundessozialgerichts
vom 11.09.2012 ist die Brustvergrößerung dann zur Linderung des Leidensdrucks
als Leistung der Krankenkasse anzusehen, wenn die Versicherte Körbchengröße A
nicht erreicht. Dies ist dem Augenschein nach bei Frau Supp der Fall, doch sie
wird dazu noch eine objektive Messung als Bestätigung des Ist-Zustands
vorlegen.
Aus meiner ärztlich-psychotherapeutischen
Sicht ist also die Indikation für die Brustvergrößerung gegeben und sie wird,
zusammen mit der in absehbarer Zeit erfolgenden geschlechtsangleichenden
Operation und der dann hoffentlich auch begonnenen Epilationsbehandlung dazu
führen, Frau Supp in ihrer weiblichen Identität auf Dauer zu stabilisieren und
ihre soziale Integration als Frau zu sichern.